Dienstag, 5. September 2017

One Day in Plastic Paradise

von Jan-Niklas Janoth und Marlene Lindenbauer

Zwischen Mallorca und Disneyworld 

Die Insel Koh Phi Phi wirkt auf uns wie eine Kombination aus Mallorca und Disneyworld – eine Welt die extra für die Touristen aus dem Boden gestampft wurde. Die Insel war in den 80er Jahren noch ein Geheimtipp und relativ unberührt. Heute hat sie ein Ort des Massentourismus: der Bootsverkehr im Hafen gleicht dem Feierabendverkehr eines städtischen Highways und im Ort stillen unzählige Bars und Restaurants den unbändigen Durst und Hunger der Massen. Wir fragten uns, wie sich die Touristenscharen in der Hochsaison durch die kleinen Gassen drängen und was bei einem weiteren Tsunami passieren würde. Unser Hotel war eine Oase in der Hektik und Betriebsamkeit und sogar vielleicht das Beste der gesamten Reise – eine riesige Bungalowanlage mit sauberen Zimmern und Pool. Dies könnte man wiederum so auslegen, dass auch wir den süßen Früchten des Massentourismus erlegen sind.

Bild 1: Die idyllischen Gässchen von Koh PhiPhi (Foto: Denise)

Sauniern statt Studieren - der Weg zum View Point

Nach Ankunft, Inputs und Mittagessen – begann der bisher härtesten Teils unserer Reise. Der Aufstieg zum View Point Bei einer gefühlten Luftfeuchtigkeit von 115% und einer gefühlten Hitze von 43,8° C kamen aus dem sudern garnicht mehr heraus. Begleitet wurden wir von einer Gruppe von Schülern, die amüsiert unseren langsamen Verfall am Berg beobachteten. Nach dem harten Anstieg von 45 min konnte man die Hemden auswinden und es bedarf einer halbstündigen Pause bis die letzten Schweißtropfen getrocknet waren. Die Aussicht war dafür atemberaubend und wurde von den schallenden Klängen der Strandbar im Ort begleitet. 
Im Vergleich zu Indonesien war die Insel ein hartes Pflaster für in Sachen Mobilität verwöhnten Studenten, die sowohl ihren Bus als auch ihre Minivans vergeblich suchten, da auf der Insel motorisierter Verkehr verboten ist. 
Bild 2: Der schweißtreibende Anstieg (Foto: Marlene)
Bild 3: Der Viewpoint Koh PhiPhi entschädigt für vieles (Foto: Marlene)
Bild 4: Triefende Studenten & schöne Aussicht (Foto: Marlene)

Die einen feiern, die anderen ... nicht.

Nach dem Abstieg versammelte sich die erschöpfte Meute im „phiphiwarmen“ Pool um die Müden Glieder zu entspannen und den Abend einzuleiten. Dieser wurde dem Ort entsprechend zelebriert. Als Geograph muss man sich schließlich den jeweiligen Gegebenheiten anpassen – eine wichtige Fähigkeit zur Problem- und Konfliktlösung. Nicht alle konnten jedoch an den abendlichen Festivitäten teilnehmen – ausgezehrt von der Reise, den eiskalten klimatisierten Räumen und vom leckeren – aber offensichtlich voller Tücken steckenden Essen – bevorzugten eigene doch eher die Bettruhe als das Bier am Pool. (Nähere Infos zu Krankheiten, ect. Erlebnisblog vom 6.9.)

Nicht unerwähnt bleiben soll die erlauchte Versammlung von sechs Gentleman, welche im Pool zueinander fanden und den ersten elitären Club dieser Art in Thailand gründeten. Die Regeln des Zusammenlebens sind simpel wie raffiniert zugleich – zu viel Arbeit wird abgelehnt und Höflichkeit ist oberstes Gebot. In munterer Runde diskutieren die Gentleman dabei über die alltäglichen Luxusprobleme und die Mühen des Reisens – ein bemerkenswerter intellektueller Kreis.

Foto 5: Vorabendliches entspannen am Pool (Foto: Gunnar Stange)
P.S.: Denise hat heute Geburtstag. Der gigantische Blumenstrauß den sie im Hotel in Empfang nahm erinnerte an eine Oscarverleihung und sorgte für staunende Blicke. Der Blumenstrauß kam per Boot vom Festland und wurde extra vom Freund beordert. By the way, that's how you do it!

Nochmals Happy Birthday!!



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