Daniel Schenk & Julia Kogseder
Freizeitgestaltung auf Koh Phi Phi
Nach zwölf Tagen auf Uni-Exkursion waren wir alle
schon ziemlich erschöpft und wünschten uns mehr Zeit ohne Programm. Als es dann
plötzlich zur Mittagszeit auf Koh Phi Phi so weit war, wussten wir nichts mit
unserer lange herbeigesehnten Freizeit anzufangen. Wir waren ganze eineinhalb
Stunden auf uns selbst gestellt. Da die Nächte in Thailand für viele ohnehin recht
kurz waren, ging es für die größten Partytiger gleich wieder ins Land der
Träume. Denn gerade auf Koh Phi Phi war die Verlockung groß einer Strandparty
beizuwohnen. Schließlich ist das Partyleben ein zentraler Bestandteil eines
Aufenthaltes auf Koh Phi Phi. Dadurch ergab sich eine besonders intensive
Auseinandersetzung mit den touristischen Besonderheiten vor Ort. Auch die junge
Dame, die uns am Nachmittag von ihren Erlebnissen vom Tsunami berichtete, trafen
wir dort wieder.
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Bewegende Erzählungen einer Überlebenden des Tsunamis von 2004 auf Koh Phi Phi |
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Gemeinsamer Ausklang des Abends auf Koh Phi Phi |
Vor allem untertags war man im Hinblick auf die
Schlafsituation recht flexibel, egal ob im Bett oder am heißen Strand ließen
sich die Studentinnen und Studenten mit ihren müden Körpern nieder. Auch auf
der nachmittäglichen Fährfahrt zurück nach Krabi gab es nur ein Motto:
Schlafen.
Dann warn es nur noch…
Mit der Dauer der Exkursion häuften sich die
Krankheitsfälle und die Gruppe der anfangs so aktiven Studentinnen und
Studenten verringerte sich von Tag zu Tag. Während sich eine Studentin für eine
nähere Studie der thailändischen Krankenhäuser entschied, interessierten sich
andere eher für die Inneneinrichtung unserer Hotelzimmer. Es schien wohl ein
Magen-Darm-Virus zu kursieren, der langsam die ganze Gruppe dahinraffte. Wer
uns genau in diese Misere gebracht hatte, ließ sich bisher noch nicht feststellen.
Das durch den engen Zusammenhalt der Gruppe intensiv praktizierte Teilen von
Speisen und Getränken dürfte die Verbreitung des Virus noch weiter vorangetrieben
haben. Während zu Beginn der Exkursion noch ein dichter Mantel des Schweigens um
das unangenehme Thema von Magen- und Darmproblemen gehüllt war, entwickelte
sich das Thema bald zu einem zentralen Bestandteil eines nahezu jeden
Gesprächs.
Eines der größten Abenteuer – der Gang der Toilette
Obwohl die Toilette für viele Erkrankte
mittlerweile zu einem unliebsamen
Freund wurde, so kostete es jedes Mal große Überwindung diesen Weg zu
gehen. Als Europäer sind wir im Hinblick auf Sanitäranlagen ja schon sehr verwöhnt,
und die Lage vor Ort war höchst herausfordernd. Für gewöhnlich handelte es sich
um Hocktoiletten, die nicht über eine Spülung verfügten. Mit einer Schöpfkelle
goss man stattdessen eigenständig Wasser nach, das in einem Bottich gesammelt
war. Oft war auch überhaupt kein Wasser in der Nähe der Toilette, und so
mussten die Studenten und Studentinnen ihre Notdurft auch mal im Gebüsch
verrichten. Toilettenpapier gab es ohnehin nicht, damit versorgten sich die
Studentinnen und Studenten aber hingebungsvoll gegenseitig. Händewaschen war
auch nicht drin, aber dafür gab es ja schließlich auch das mittlerweile unentbehrliche
Handdesinfektionsmittel. Während uns diese Situation anfangs noch sehr
verstörte, konnten sich die meisten bis zum Schluss dann doch noch damit
abfinden. Denn mittlerweile war man auch schon froh, wenn eine Toilette, egal
welcher Art, über einen Bottich
mit Wasser und eine Schöpfkelle verfügte. Schließlich war sie Teil des
Lebens in Thailand und in Indonesien und somit auch Teil unseres gemeinsamen
Abenteuers dieser Auslandsexkursion.
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