Mittwoch, 6. September 2017

Die Auslandsexkursion - Ein Abenteuer auf allen Ebenen


Daniel Schenk & Julia Kogseder


Freizeitgestaltung auf Koh Phi Phi



Nach zwölf Tagen auf Uni-Exkursion waren wir alle schon ziemlich erschöpft und wünschten uns mehr Zeit ohne Programm. Als es dann plötzlich zur Mittagszeit auf Koh Phi Phi so weit war, wussten wir nichts mit unserer lange herbeigesehnten Freizeit anzufangen. Wir waren ganze eineinhalb Stunden auf uns selbst gestellt. Da die Nächte in Thailand für viele ohnehin recht kurz waren, ging es für die größten Partytiger gleich wieder ins Land der Träume. Denn gerade auf Koh Phi Phi war die Verlockung groß einer Strandparty beizuwohnen. Schließlich ist das Partyleben ein zentraler Bestandteil eines Aufenthaltes auf Koh Phi Phi. Dadurch ergab sich eine besonders intensive Auseinandersetzung mit den touristischen Besonderheiten vor Ort. Auch die junge Dame, die uns am Nachmittag von ihren Erlebnissen vom Tsunami berichtete, trafen wir dort wieder.


Bewegende Erzählungen einer Überlebenden des Tsunamis von 2004 auf Koh Phi Phi

Gemeinsamer Ausklang des Abends auf Koh Phi Phi


Vor allem untertags war man im Hinblick auf die Schlafsituation recht flexibel, egal ob im Bett oder am heißen Strand ließen sich die Studentinnen und Studenten mit ihren müden Körpern nieder. Auch auf der nachmittäglichen Fährfahrt zurück nach Krabi gab es nur ein Motto: Schlafen.
  
Powernap auf der Fährfahrt von Koh Phi Phi nach Krabi


Dann warn es nur noch…


Mit der Dauer der Exkursion häuften sich die Krankheitsfälle und die Gruppe der anfangs so aktiven Studentinnen und Studenten verringerte sich von Tag zu Tag. Während sich eine Studentin für eine nähere Studie der thailändischen Krankenhäuser entschied, interessierten sich andere eher für die Inneneinrichtung unserer Hotelzimmer. Es schien wohl ein Magen-Darm-Virus zu kursieren, der langsam die ganze Gruppe dahinraffte. Wer uns genau in diese Misere gebracht hatte, ließ sich bisher noch nicht feststellen. Das durch den engen Zusammenhalt der Gruppe intensiv praktizierte Teilen von Speisen und Getränken dürfte die Verbreitung des Virus noch weiter vorangetrieben haben. Während zu Beginn der Exkursion noch ein dichter Mantel des Schweigens um das unangenehme Thema von Magen- und Darmproblemen gehüllt war, entwickelte sich das Thema bald zu einem zentralen Bestandteil eines nahezu jeden Gesprächs.
 
Polaroid unseres letzten Abends in etwas kleinerer Runde


Eines der größten Abenteuer – der Gang der Toilette


Obwohl die Toilette für viele Erkrankte mittlerweile zu einem unliebsamen Freund wurde, so kostete es jedes Mal große Überwindung diesen Weg zu gehen. Als Europäer sind wir im Hinblick auf Sanitäranlagen ja schon sehr verwöhnt, und die Lage vor Ort war höchst herausfordernd. Für gewöhnlich handelte es sich um Hocktoiletten, die nicht über eine Spülung verfügten. Mit einer Schöpfkelle goss man stattdessen eigenständig Wasser nach, das in einem Bottich gesammelt war. Oft war auch überhaupt kein Wasser in der Nähe der Toilette, und so mussten die Studenten und Studentinnen ihre Notdurft auch mal im Gebüsch verrichten. Toilettenpapier gab es ohnehin nicht, damit versorgten sich die Studentinnen und Studenten aber hingebungsvoll gegenseitig. Händewaschen war auch nicht drin, aber dafür gab es ja schließlich auch das mittlerweile unentbehrliche Handdesinfektionsmittel. Während uns diese Situation anfangs noch sehr verstörte, konnten sich die meisten bis zum Schluss dann doch noch damit abfinden. Denn mittlerweile war man auch schon froh, wenn eine Toilette, egal welcher Art, über einen Bottich mit Wasser und eine Schöpfkelle verfügte. Schließlich war sie Teil des Lebens in Thailand und in Indonesien und somit auch Teil unseres gemeinsamen Abenteuers dieser Auslandsexkursion.


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