Donnerstag, 31. August 2017

Emotionaler Diskussionstag in Banda Aceh

geschrieben von Daniel Schenk und Julia Böhm

Besuch des Research Centers TDMRC

Am letzten Tag in Aceh, den 31. August 2017, besuchten wir das Tsunami and Disaster Mitigation Research Center (TDMRC), in der uns Ella Meilianda Konzepte über Disaster Preparedness und Coastal Zone Management vorstellte. Die Aufgaben des Institutes sind der Schutz der Bevölkerung und die Vorbereitung auf eine weitere verherrende Katastrophe wie jene am 26. Dezember 2004. Außerdem werden die Geomorphologie, Seismographie und die Auslöser eines Tsunamis in diesem Institut bearbeitet. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Frühwarnsystem, das 2009 installiert wurde, jedoch gäbe es damit Schwierigkeiten, da wichtige Datenerhebungsgeräte gestohlen wurden. 

Schutzmaßnahmen, die von der Bevölkerung angenommen werden, sind die Risk Map sowie die Warnausrufe von den Moscheen. Ebenso wurden ökologische Schutzaspekte angesprochen, wie die schützend wirkenden Mangrovenplantagen und Meerkoniferen. Zum Abschluss des Besuchs gingen wir auf das Dach des Instituts, das als Zufluchtsort für die Bevölkerung dienen soll. Der Ausblick vom Gebäude veranschaulichte uns nochmal deutlich, welche Höhe die Welle erreichte und wie nahe Banda Aceh an der Küstenlinie liegt.

Foto 1: Podiumsdiskussion mit Institutsmitglied Ella M. Dr. Gunnar Stange und Dr. Prof. Patrick Sakdapolrak


Foto 2: Ausblick vom Institutsgebäude TDMRC auf die Küstenlinie von Banda Aceh


Konflikte, Flaggen und Kämpfer

Am Nachmittag wurde eine Konferenz und anschließender Diskussion im Hotel mit ehemaligen GAM-MitgliederInnen abgehalten. Die eingeladenen Gäste waren Barret, Armia, Maimung, Nuslawati und Matan. Ebenso waren Shadia Marhaban und Teuku Hadi, die auch GAM-Erfahrungen haben, anwesend und ließen diese in die Diskussion einfließen. Barret erzählte uns emotional über die Beweggründe, warum er der Organisation beigetreten ist. Die ehemaligen GAM-KämpferInnen gaben uns Einblicke in die dreimonatige Ausbildung und Kämpferzeit während des Guerilla-Kriegs. Der Dschungel wurde als Kriegsschauplatz gewählt, um die Zivilbevölkerung in den Ballungszentren zu schützen und um strategische Vorteile gegenüber dem indonesischen Militär zu nutzen. Auch die Frauen spielten in diesem Unabhängigkeitskonflikt eine große Rolle. Sie übernahmen die wichtige Versorgung mit Waffen, Essen und Informationen. 

Ein weiterer Aspekt war die Reintegration der ehemaligen KämperInnen in den Alltag. Sie sprachen deutlich an, dass die Entschädigungszahlungen im Zuge der Friedensverhandlungen in Helsinki ungerecht geleistet wurden, wobei Frauen besonders benachteiligt wurden. Obwohl hierbei Spannung auftraten, betonten sie mehrmals ihre Zufriedenheit mit der jetzigen friedvollen Zeit. Nach dem beendeten Konflikt wurden Berufstrainings für die ehemaligen KämpferInnen angeboten, um sie wieder zu reintegrieren. Sie berichteten, dass aufgrund fehlender psychotherapeutischer Behandlung heute noch traumatisiert sind und somit die Rückkehr ins Leben erschwert wurde. 

In der lang andauernden, angeregten Diskussion manifestierte sich, dass sie bei steigender Unzufriedenheit jederzeit wieder zu den Waffen greifen würden, da sie sich als acehnesische Kämpfer betrachten. Abschließend unterstrichen die Kämpfer ihr Nationalgefühl zu Aceh mit ihrer bevorzugten Flagge. Die Legitimität der gewählten Flagge wird momentan heiß diskutiert und bietet weiteres Konfliktpotential.

Foto 3: Podiumsdiskussion im Hotel mit ehemaligen GAM KämpferInnen, Shadia, Barret, Armia, Maimung, Nuslawati und Matan (von links nach rechts)



Foto 4: Gruppenfoto mit den ehemaligen GAM Mitgliedern nach der Diskussion


Warum lachen die immer alle?

Von Anna Schmidt & Thomas Trubatsch

Bevor wir nach Aceh reisten, stammte unser Bild über diese Provinz zum größten Teil aus den österreichischen Medien und ließ sich im Prinzip so zusammenfassen: Verheerender Tsunami, jahrzehntelanger Bürgerkrieg, reißerische Begriffe aus Schlagzeilen wie  „Hardcore-Islam“. Gedrückte Stimmung, verschlossenen Menschen, Auspeitschungen nach Scharia-Gesetz und verschleierte Frauen – Wir waren auf alles gefasst.  Nur nicht darauf, wie es dann wirklich war.

Unerklärlich gute Stimmung


Das Allererste, das uns auffiel, was sich immer wieder Bahn brach in fremden Gesichtern und sich auf uns übertrug, war das häufige Lachen und Lächeln der Menschen. Ein freundliches kurzes Zunicken, ein Lächeln oder auch lautes, fröhliches Lachen. Auf dem Markt, im Café, an Essensständen und Bushaltestellen, auf Fähren und einfach so, auf der Straße – Ständig fragten wir uns: Warum lachen die eigentlich immer alle?!
Besonders erstaunlich fanden wir dabei auch die Frauen. Denn anders als erwartet, waren sie keinesfalls „unsichtbar“ unter ihren Kopftüchern, sondern im Gegenteil sehr präsent. Wir trafen unter anderem auf professionelle weibliche Tourguides, Uniprofessorinnen, Studentinnen, Cafébesitzerinnen und politische Aktivistinnen. Und auch bei nur kurzen Begegnungen auf der Straße, fiel uns auf, wie direkt und offen ihr Blick war, wie selbstbewusst und bestimmt ihr Auftreten. Häufig sprachen uns Frauen auch einfach an, knipsten Selfies, und – was sonst?- lachten ihr ansteckendes Lachen mit uns.

Viktoria und Julia gemeinsam mit Einheimischen vor der Großen Moschee in Banda Aceh

Lachen mit vielen Gesichtern

 

Andererseits hat das Lachen natürlich viele Gesichter. Insbesondere das sprichwörtliche „asiatische Lächeln“ - Für den westlichen Blick häufig kaum zu durchschauen, was sich dahinter verbirgt.
Manchmal irritierte es uns auch, dieses ständige Lachen, zum Beispiel wenn Menschen, die von den furchtbaren Dingen, die sie während des Tsunamis erlebt hatten, immer wieder Witze über das eigene Schicksal machten. So unter anderem die Antwort eines Bootsbesitzers auf die Frage, ob er Angst habe vor einem erneuten Tsunami: „I´m not afraid! If Tsunami comes, I take my boat and ride the wave. Like surfing! Hahaha!” Sicher ist auch das einfach eine Art, mit dem Erlebten umzugehen, es zu bewältigen. Und auch ein anderer Satz dieses Mannes blieb uns im Kopf: „Around here, everbody Tsunami. Everyone same. You cannot be sad.“ Vielleicht erklärt das ein wenig, wie positiv die Menschen hier immer wieder von der Zukunft sprachen, davon, wie das Leben weiterging nach der Katastrophe, weil es ja weitergehen musste. 

Begegnung als Menschen


"Harte Schicksale, Ängste, und schwere Gedanken - Im Moment allerdings scheinen sie ganz weit weg. Warum? Ganz einfach weil die Gruppe acehnesischer Männer, die uns gegenüber vor ihrem Kaffee sitzt, alle drei Minuten unerklärliche Lachanfälle bekommt. Sie schütten sich aus, prusten kollektiv los, kriegen sich gar nicht mehr ein.  Warum wissen nur sie selbst, oder vielleicht wissen sie´s selbst nicht, aber das ist auch gar nicht wichtig, denn eines steht fest: Ihr Lachen ist ansteckend, es freut alle Beteiligten, und es öffnet uns Türen. Türen zu Räumen, in denen wir uns begegnen können. Und zwar nicht als „Touristen“ und „Einheimische“ oder „Opfer“ und „Betroffene“, sondern einfach als Menschen.

Mittwoch, 30. August 2017

Fast schon Urlaub



Valentin Weber und Elina Zoppoth

Waghalsiger Bootstrip durch die Mangroven

Der fünfte Tag der Exkursion begann mit einem Bootsausflug in die Mangroven im Distrikt Aceh Besar nahe Banda Aceh. Beim Aussteigen aus dem Bus wurden wir bereits von Shadia erwartet, mit der Frage ob wir „Ready for Adventure“ wären. Uns wurde erklärt, dass in den Booten normalerweise Platz für bis zu zehn Einheimische sei, wir jedoch nur zu maximal acht einsteigen sollten. „There are no life vests. If something happens, just jump and swim!“, war ein weiterer Kommentar mit dem uns Shadia auf die bevorstehende Bootsfahrt vorbereiten wollte. Als wir uns endlich alle möglichst gleichmäßig auf die drei Boote verteilt hatten, wurde von ihr noch angemerkt, dass sie bereits oft in solchen Booten gesessen hat, diese aber noch nie so tief gelegen hätten. Während der Fahrt erblickten wir einige „Krokodile“, bei denen es sich dann jedoch nur um Echsen und Wasserschlangen handelte. Nachdem wir alle unsere Angst vor dem kentern abgelegt hatten, war die Fahrt durch die Mangroven und Palmen sehr entspannend und wir konnten die schöne Aussicht genießen. Am Ziel angekommen mussten wir vom Boot an Land springen. Einige wählten den sichereren Weg und stiegen einfach ins Wasser, mit der Folge, dass sie bis zu den Knien im Schlamm standen bzw. Max bis zum Bauch im Wasser. Nach einer kurzen Wanderung durch den Wald erreichten wir eine Höhle, in die man, nach Angaben des Guides, gerne hätte hineinschwimmen können. Er selbst sagte allerdings, dass er es ohne Taschenlampe nicht wagen würde. Später wurde uns von Herrn Stange erklärt, dass Angst vor der Dunkelheit in Indonesien weit verbreitet ist.
 
Foto 1: Die vier Boote
Foto 2: Bootsausflug durch die Mangroven

Traumstrand oder Schweißrand

Nach dem wir unseren aufredenden Bootsauflug beendet hatten, erwarteten uns am Strand von Lampuuk in Aceh Besar Dutzende Kokosnüsse und ein gutes Essen. Bei dem Essen handelte es sich um einen Fisch pro Person, Reis und Gemüse. Das Essen wurde in Strandhütten (balai) auf dem Boden sitzend und ohne Besteck, also nur mit den Händen, gegessen. Die Soße war wirklich scharf. Nach Angaben unserer lokalen Begleiter handelte es sich dabei um das traditionellste acehische Essen, dass wir auf unserer Reise bis jetzt zu uns genommen haben.
Nach dem köstlichen Essen warfen sich die Burschen voller Begeisterung in die Wellen und genossen das erfrischende Meer. Die Mädchen waren unterdessen weniger glücklich. Aus Respekt vor den religiös begründeten Bekleidungsvorschriften in Aceh hätten die Damen ganz im Gegensatz zu den Herren nur mit langer Hose und T-Shirt schwimmen gehen können. Aufgrund Kleidermangels wollte niemand seine langen Hosen dem Salzwasser opfern.  Die Damen zogen es also vor im Trockenen zu bleiben und in ihrer langen Kleidung zu schwitzen. Nach einem langen Moment des Frusts über diese Situation fanden sie sich damit ab und legten sich zum Rasten und Schlafen in den Schatten.
 
Foto 3: Kokosnüsse am Strand
Foto 4: Vorne: Mädels unglücklich und schwitzend; Hinten: Burschen im Meer

 

Schwungvolles Abendessen im Gravity

Am Abend fuhren wir ins Gravity Café, welches durch seine moderne Art und Atmosphäre auch im 7. Wiener Gemeindebezirk liegen könnte. Das Essen war köstlich. Die Kellner servierten einen Teller nach dem anderen und wollten gar nicht mehr aufhören. Begleitet wurde das Mahl von Livemusik, die dort jeden Mittwoch zu hören ist. Nach einer kurzen, mitreißenden Einlage einer traditionellen Band unterhielt uns den restlichen Abend der Sänger Iqbal mit einigen Kollegen. Auch unsere Kollegin Anna meldete sich wieder zum Singen. Sie verließ den Tisch mit den Worten „Ich singe alles außer Bon Jovi“. Nach einer kurzen Besprechungsphase mit dem Sänger und ermutigenden Zurufen aus dem Publikum stimmte sie dann doch „Living on a Prayer“ an. Die restlichen ExkursionsteilnehmerInnen eskalierten komplett, besonders die letzte Reihe aus dem Bus, die bereits die ganze Woche versucht hatte, dieses Lied als Exkursionshymne durchzusetzen. Auch das zweite Lied war noch von Bon Jovi- „It’s my life“. Danach gaben auch noch Rico und Lukas sowie Thomas und Ilham einige Lieder zum Besten. Einige konnten sich mit ihren Tanzeinlagen gar nicht mehr in den Griff bekommen, besonders Denise ist seit diesem Abend allen als Dancing Queen im Gedächtnis. Die Stimmung war spitze und keiner wollte nach Hause gehen. Trotzdem musste auch dieser Abend einmal enden.

Nach den anstrengenden Tagen davor, die von dichtem Programm und wenig Freizeit geprägt waren, fühlte sich dieser Tag trotz einiger Programmpunkte fast schon wie Urlaub an.

Moschee als Zuflucht – Evakuierungsstrategien nach dem Tsunami

Julia Kogseder & Anna Schmidt

Zentrales Thema des heutigen Tages waren die Rettungs- und Evakuierungsstrategien in Aceh während des Tsunamis 2004 sowie die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze in diesem Bereich. Hierzu hatten wir die Möglichkeit, ein Gespräch mit einem ortsansässigen Überlebenden des Tsunamis zu führen, der sich sehr engagiert mit möglichen Strategien für eine erfolgreichere Katastrophenevakuierung beschäftigt. Außerdem besuchten wir die sogenannte „Tsunami-Moschee“, wo uns der dortige Mukim (Vorsteher mehrerer Dörfer) seine Erlebnisse schilderte.

Ilham Munawar Siddiq – Geschichte eines Überlebenden


Foto 1: Gespräch mit Ilham Munawar Siddiq

Ilham Munawar Siddiq, ein 28-jähriger Ingenieur, erlebte den Tsunami in seinem Heimatort in einem der vom Tsunami am stärksten betroffenen Gebiete der Region. In diesem schmalen Abschnitt zwischen der Küste und dem bergigen Hinterland existierten vor dem Tsunami keinerlei Erfahrungen im Umgang mit derartigen Naturkatastrophen. Zudem fehlten Möglichkeiten und Infrastruktur zur Evakuierung.
Ilham und seinen beiden Schwestern gelang es, rechtzeitig weit genug ins Landesinnere zu gelangen, um der Tsunamiwelle zu entgehen, während seine Mutter im Chaos der Flucht ums Leben kam. Zuvor hatten die drei Kinder bereits ihren Vater in dem bewaffneten Konflikt verloren, weshalb sie nun als Waisen auf sich selbst gestellt waren. Sie leben heute in Banda Aceh, wo Ilham sein Studium absolvierte und durch seine Tätigkeit als Englischlehrer seine Schwestern finanziell unterstützt.

Probleme und Lösungsansätze in der Evakuierung


Im Rahmen seines derzeitigen Praktikums bei einer amerikanischen NGO verfasste Ilham eine wissenschaftliche Publikation, in welcher er Probleme im aktuellen Katastrophenmanagement aufzeigt und Lösungsstrategien entwickelt.
Dabei ergab sich, dass die derzeitige Vorbereitung im Katastrophenfall gravierende Mängel aufweist, insbesondere was die Aufklärung der Menschen in gefährdeten Gebieten betrifft. Besonders erstaunlich ist, dass es derzeit nur vier staatliche Evakuierungsgebäude in Banda Aceh gibt, welche maximal 6.000 Menschen Platz bieten. Katastrophenprävention ist jedoch derzeit keine Priorität in der nationalen Agenda, weshalb trotz der steigenden Einwohnerzahl von Aceh keine weiteren Evakuierungsgebäude gebaut werden. Wie sich beim Sumatrabeben von 2012 zeigte, wurden allerdings trotz einer Tsunamiwarnung die bestehenden Schutzgebäude von der Bevölkerung kaum genutzt, da es an Vertrauen in staatliche Schutzmaßnahmen mangelt. Der Glaube, dass kein von Menschen gebautes Gebäude vor der Katastrophe Schutz bieten könne, ist in den Gemeinden tief verankert und führte dazu, dass die Betroffenen eher in einer Moschee Zuflucht suchten. Nur 12% der Bevölkerung nutzten die Schutzgebäude in ihrer unmittelbaren Nähe. Ein weiteres großes Problem ist, dass in vielen Gemeinden nur eine einzige Fluchtstraße existiert, welche im Katastrophenfall sofort überlastet ist und so keine schnelle Flucht ermöglicht.
Als Lösungsstrategie schlägt Ilham unter anderem vor, in jeder Gemeinde Krankenschwestern und sogenannte „Fluchtexperten“ auszubilden, welche die schnellsten Fluchtwege kennen und die Evakuierung koordinieren. 
Dafür sollten Evakuierungspläne mit unterschiedlichen Fluchtwegen entwickelt und der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Als weitere Idee könnten Moscheen zu Fluchtgebäuden ausgebaut werden, in denen sich die Menschen sicher genug fühlten, um dort Schutz zu suchen.

Die „Tsunami-Moschee“ und „Gampong Turki“ 


Foto 2: Die "Tsunami Moschee" unmittelbar nach der Katastrophe 2004

Foto 3: Die wiederaufgebaute "Tsunami Moschee" bei unserem Besuch 30.08.2017

Anschließend trafen wir uns bei der sogenannten „Tsunami Moschee“ im sogenannten "Gampong Turki“ (Türkisches Dorf). Sie war das einzige Gebäude in diesem Ort, das der enormen Wucht des Tsunamis standhalten konnte. Hier berichtete uns der Mukim wie er und sein Dorf den Tsunami erlebten und wie der Wiederaufbau verlief.

Foto 4: Hinweisschild auf das türkische Dorf "Gampong Turki"

Vor dem Tsunami lebten knapp 6000 Menschen in diesem Dorf, von denen nur 900 überlebten. Dabei waren tragischerweise auch ein Waisenhaus und eine Koranschule besonders stark betroffen. Im Anschluss an den Tsunami stellte die Versorgung der Überlebenden die größte Herausforderung dar. Der Mukim war für die Verteilung der Güter verantwortlich, für die er zuerst die tatsächliche Zahl der Überlebenden ermitteln musste. Im Zuge des Wiederaufbaus entstanden bis zum Jahr 2008 mit besonderer Unterstützung des Türkischen Roten Halbmondes 701 Häuser. Dabei rekonstruierten die Bewohner den ursprünglichen Standort ihrer Häuser aus dem Gedächtnis.
„Der Tsunami war eine Prüfung Gottes. Manche haben sie bestanden und sind bei Verstand geblieben, viele andere leider nicht“, waren die abschließenden Worte des Mukim.