von Simon Rachbauer und Lisa Schrattenecker
Am zweiten Exkursionstag ging es
auf die Insel Pulau We. In diesem Eintrag liegt der Hauptfokus auf dem
Wiederaufbau der zerstörten Häuser, sowie auf der Rekonstruktion der
Korallenriffe. Insgesamt sind in Sabang 12 Menschen in der Katastrophe ums
Leben gekommen und über 6.000 Menschen verloren ihre Häuser.
Erster Stopp „Makam Gajah“
Der erste Stopp war in dem Dorf, Makam
Gajah, welches durch den Wiederaufbau neu entstanden ist. Mithilfe der NGO
,,Deutsches Rotes Kreuz“ wurden an diesem Standort 50 neue Häuser erbaut. Das
neue Wohngebiet wurde aufgrund der vorherigen Exponiertheit am Strand, auf eine
erhöhte Lage in das Landesinnere umgesiedelt. Die beiden Experten Tomy Mulia
Hasan und Irwan Mahdi erklärten wie der Rekonstruktionsprozess vor Ort
funktionierte und welche Probleme sich dabei ergaben.
Diskussion über Hausrekonstruktion in Makam Gajah
Build Back Better
Ein großes Problem, welches sich
während des Aufbaus ergeben hat, waren sowohl die fehlende personenbezogene als
auch die nicht vorhandene infrastrukturelle Datengrundlage. Für die
Vervollständigung der Daten wurden diese manuelle erfasst und digitalisiert.
Der Zerstörungsgrad der Häuser wurde in drei Kategorien eingeteilt: completely-destroyed, semi-destroyed und sligthly damaged. Die Richtigkeit bei
der Datenaufnahme wurde hauptsächlich mittels „face to face society“ und
„social controlling“ gewährt. Durch diese beiden Verfahren wurde unter anderem
überprüft, ob beispielsweise bei der Hausvergabe doppelt gestellte Anträge bewilligt worden waren.
Eine weitere Herausforderung war
die Koordination der über 400 NGO’s, da die verschiedenen Ministerien und die
komplexe Bürokratie nicht in der Lage waren, diese aufeinander abzustimmen.
Erst nach vier Monaten wurde im April 2005 die „Badan Rehabilitasi dan
Rekonstruksie“ (BRR – Institution für Rehabilitation und Rekonstruktion) für
diese Aufgabe gegründet. Die BRR startete sowohl die Registrierung als auch die
Genehmigung für die Projekte der verschiedenen NGO’s.
Nach der Katastrophe wurde der
Wunsch laut, den Wiederaufbau nicht nur auf den Status Quo zurückzubringen
sondern mit dem vorhanden Geld bessere Häuser und Infrastruktur aufzubauen – „Build
Back Better“
Rekonstruktion der Korallenriffe
Ein weiterer Stopp war in dem
Dorf Iboih, in dem Iskandar eine Tauchstation betreibt. Das an der Küste
liegende Korallenriff wurde durch den Tsunami nahezu vollkommend zerstört.
Iskandar und sein Team haben daher versucht, durch Korallenpflanzungen dieses
wiederaufzubauen und zu rehabilitieren. Nach einigen Versuchen stellte sich
eine Methode als erfolgreich heraus: Hierbei wird aus einer nicht beschädigten
Koralle eine sogenannte „Spenderkoralle“ herausgeschnitten und in einem
vorbereiten Zement-Plastikflaschen-Korpus eingepflanzt. Die neue Koralle muss
am Anfang immer wieder von Algen gereinigt werden um ein Wachstum zu
ermöglichen. Beginnt diese sich zu entwickeln, ist der Prozess erfolgreich
abgeschlossen. Ein neues Problem, welches nicht nur die alten sondern auch die
neu entstehenden Riffe betrifft, ist die Korallenbleiche. Ausgelöst wird diese
durch die steigenden Meerestemperaturen, da Korallen sehr empfindlich gegenüber
bereits minimalen Temperaturschwankungen reagieren. Die erwähnten Effekte
lassen sich nur sehr schwer kontrollieren und stoppen.
Korallenriffrekonstruktion
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