Mittwoch, 30. August 2017

Fast schon Urlaub



Valentin Weber und Elina Zoppoth

Waghalsiger Bootstrip durch die Mangroven

Der fünfte Tag der Exkursion begann mit einem Bootsausflug in die Mangroven im Distrikt Aceh Besar nahe Banda Aceh. Beim Aussteigen aus dem Bus wurden wir bereits von Shadia erwartet, mit der Frage ob wir „Ready for Adventure“ wären. Uns wurde erklärt, dass in den Booten normalerweise Platz für bis zu zehn Einheimische sei, wir jedoch nur zu maximal acht einsteigen sollten. „There are no life vests. If something happens, just jump and swim!“, war ein weiterer Kommentar mit dem uns Shadia auf die bevorstehende Bootsfahrt vorbereiten wollte. Als wir uns endlich alle möglichst gleichmäßig auf die drei Boote verteilt hatten, wurde von ihr noch angemerkt, dass sie bereits oft in solchen Booten gesessen hat, diese aber noch nie so tief gelegen hätten. Während der Fahrt erblickten wir einige „Krokodile“, bei denen es sich dann jedoch nur um Echsen und Wasserschlangen handelte. Nachdem wir alle unsere Angst vor dem kentern abgelegt hatten, war die Fahrt durch die Mangroven und Palmen sehr entspannend und wir konnten die schöne Aussicht genießen. Am Ziel angekommen mussten wir vom Boot an Land springen. Einige wählten den sichereren Weg und stiegen einfach ins Wasser, mit der Folge, dass sie bis zu den Knien im Schlamm standen bzw. Max bis zum Bauch im Wasser. Nach einer kurzen Wanderung durch den Wald erreichten wir eine Höhle, in die man, nach Angaben des Guides, gerne hätte hineinschwimmen können. Er selbst sagte allerdings, dass er es ohne Taschenlampe nicht wagen würde. Später wurde uns von Herrn Stange erklärt, dass Angst vor der Dunkelheit in Indonesien weit verbreitet ist.
 
Foto 1: Die vier Boote
Foto 2: Bootsausflug durch die Mangroven

Traumstrand oder Schweißrand

Nach dem wir unseren aufredenden Bootsauflug beendet hatten, erwarteten uns am Strand von Lampuuk in Aceh Besar Dutzende Kokosnüsse und ein gutes Essen. Bei dem Essen handelte es sich um einen Fisch pro Person, Reis und Gemüse. Das Essen wurde in Strandhütten (balai) auf dem Boden sitzend und ohne Besteck, also nur mit den Händen, gegessen. Die Soße war wirklich scharf. Nach Angaben unserer lokalen Begleiter handelte es sich dabei um das traditionellste acehische Essen, dass wir auf unserer Reise bis jetzt zu uns genommen haben.
Nach dem köstlichen Essen warfen sich die Burschen voller Begeisterung in die Wellen und genossen das erfrischende Meer. Die Mädchen waren unterdessen weniger glücklich. Aus Respekt vor den religiös begründeten Bekleidungsvorschriften in Aceh hätten die Damen ganz im Gegensatz zu den Herren nur mit langer Hose und T-Shirt schwimmen gehen können. Aufgrund Kleidermangels wollte niemand seine langen Hosen dem Salzwasser opfern.  Die Damen zogen es also vor im Trockenen zu bleiben und in ihrer langen Kleidung zu schwitzen. Nach einem langen Moment des Frusts über diese Situation fanden sie sich damit ab und legten sich zum Rasten und Schlafen in den Schatten.
 
Foto 3: Kokosnüsse am Strand
Foto 4: Vorne: Mädels unglücklich und schwitzend; Hinten: Burschen im Meer

 

Schwungvolles Abendessen im Gravity

Am Abend fuhren wir ins Gravity Café, welches durch seine moderne Art und Atmosphäre auch im 7. Wiener Gemeindebezirk liegen könnte. Das Essen war köstlich. Die Kellner servierten einen Teller nach dem anderen und wollten gar nicht mehr aufhören. Begleitet wurde das Mahl von Livemusik, die dort jeden Mittwoch zu hören ist. Nach einer kurzen, mitreißenden Einlage einer traditionellen Band unterhielt uns den restlichen Abend der Sänger Iqbal mit einigen Kollegen. Auch unsere Kollegin Anna meldete sich wieder zum Singen. Sie verließ den Tisch mit den Worten „Ich singe alles außer Bon Jovi“. Nach einer kurzen Besprechungsphase mit dem Sänger und ermutigenden Zurufen aus dem Publikum stimmte sie dann doch „Living on a Prayer“ an. Die restlichen ExkursionsteilnehmerInnen eskalierten komplett, besonders die letzte Reihe aus dem Bus, die bereits die ganze Woche versucht hatte, dieses Lied als Exkursionshymne durchzusetzen. Auch das zweite Lied war noch von Bon Jovi- „It’s my life“. Danach gaben auch noch Rico und Lukas sowie Thomas und Ilham einige Lieder zum Besten. Einige konnten sich mit ihren Tanzeinlagen gar nicht mehr in den Griff bekommen, besonders Denise ist seit diesem Abend allen als Dancing Queen im Gedächtnis. Die Stimmung war spitze und keiner wollte nach Hause gehen. Trotzdem musste auch dieser Abend einmal enden.

Nach den anstrengenden Tagen davor, die von dichtem Programm und wenig Freizeit geprägt waren, fühlte sich dieser Tag trotz einiger Programmpunkte fast schon wie Urlaub an.

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